Tag der Präsidenten

So kam ich mir vor, hatte heute in der Stadt, einige Meetings vorallem mit den Präsidenten der Gewerkschaft des Handels, des Verkehrs und noch 4 weitere Präsidenten. Zuerst kam ich mir vor wie in einem Verhör, aber bald erkannte ich, dass wir im selben Boot sitzen und sie selbst keinen blanken Schimmer haben, wie wir unsere Güter und in weiterer Zukunft, allgemein Hilfsgüter Zollfrei aus dem Flughafen erhalten können. Naja, in kürze sollte ich Bescheid bekommen, welche Regeln hier gelten und welche Möglichkeiten wir haben. Auf alle Fälle warten 1000 Schlafsäcke auf ihre Befreiung und ich kann derzeit nicht zugreifen.
Ich sitze hier auf Nadeln und schüttle Hände in der Hoffnung auf schnelle Hilfe, aber ...wie immer, wir sind in Nepal und hier braucht es einen laaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaangen Atem...

Auf den Weg nach Kathmandu, sahe ich unzählige Warteschlangen an Menschen die ihr Geld von 125 Euro erhalten für ein paar Wellblechdächer, die derzeit um 50% im Preis gestiegen sind...es ist alles so ironisch, kaum zu glauben...Wie gesagt, jetzt geben sie Geld, zerstören die Hälfte des Hauses und dann sollen sie mit weiterem geringen Budget auf die alten wackeligen Häuser neues Bauwerk errichten??? Ich frag mich wie das gehen soll und jetzt sind mehr Leute obdachlos als zuvorher...hmmmm. Wie ging das Lied von Alanis Morisette...ich glaube diese Hilfe geht voll in die verkehrte Richtung und es werden schon Stimmen laut, nachdem ihre teils intakten Häuser niedergerissen werden, pah...dass schmerzt!!!!!

Auch erhielten wir von 2 Schulen ein Dankesschreiben, dass mich sehr freute und gerne möchte ich meine Freude über die 2 Briefe mit euch teilen....

Danach gings weiter in den Destrikt of Bhaktapur, wo ihr ja wisst, dass komplette Dorf Chhaling platt ist. Gestern war ja die taffe Lehrerin hier in Lama Gaon um mich zu treffen. Sie war die ehemalige Lehrerin von Usha und sie erzählte mir, dass sie Usha als Kindergartenkind bereits hatte und nun sie als erwachsene Frau mit einem Nachwuchs im Bauch nach langer Zeit wiedersah. Die Freude des Wiedersehens war sehr berührend für mich, als sie alte Gechichten von Usha erzählte.
Nun gut, kommen wir zu den Fakten:
Ihre Schule ist geschlossen worden, ich selbst überzeugte mich heute von dem Gebäude, dass von außen eigentlich einen guten Eindruck machte, aber als ich die Schule betrat, kam selbst mir ein ungutes Gefül hoch und niemls würde ich mein Kind in dieses vom Erdbeben schwer angeschlagene Haus senden. Das ganze Haus ist auf einer Seite eingesackt und küsst beinah das Nachbarhaus, das Fundament ist gebrochen und die risse ziehen sich durch das gesamte Bauwerk.

So nun steht die ehemalige Schule vor dem AUS und es gibt keine Hilfe von der Regierung, da dies eine private Schule ist, finanziert durch Eltern die ihre Kinder dort für eine bessere Zukunftschance auf Selbstkosten in die Schule senden. Die Lehrerin zugleich auch Direktorin, sehr sehr selten in Nepal, war den Tränen nahe, da die Bevölkerung bereits vor dem sicheren Schließen erzählt und dass sie ihre Leiterin verlieren werden.
Nun...nennen wir es wieder einmal Synchronizität, aber ich denke, wenn ihr alle Zustimmt und ich grünes Licht vom Vereinsvorstand erhalte, werde ich hier 10 einfache Klassenzimmer errichten und einen kleinen länglichen Trakt für Veranstaltungen.
Ich besichtigte das neue Grundstück, dass wir schriftlich für 10 Jahre zugesichert bekommen und danach weitere J zur verfügung stehen würde. Mit unseren Baumeister und Ingenieur vermesstn wir das Grundstück und erwarte in 2 Tagen ein Angebot. Ich denke, wir müssen dafür ca. 15tsd Euro Rechnen und es wäre hier wieder ein Langzeitprojekt mit gesicherten Zukunftschancen. Auch verschaffte ich mir einen Einblick über die Kinder und sie hatten ein ausgesprochenes gepflegtes Erscheinungsbild...nun was denkt ihr dazu, teilt eure Gedanken mit uns und lasst uns Kindern helfen und die Schule neue erwachen!!!!

Viele von euch schreiben, wir sollten endlich nach Hause kommen und klar wir vermissen euch auch sehr, aber hier gibt es noch so viel zu tun und ich werde bleiben, bis der schwere Monsun hereinbricht. Ich möchte so gut es geht mit eurer Hilfe vielen Familien ins trockene bringen und einen Lichtblick verschaffen in ihrer aussichtslosen Situation und aus dieser Lethargie, die nur schwer zu ertragen ist, da sie im Meer des Selbstmitleids ertrinken.

Wir hatten wunderbare Lehrer und Meister unter uns die wir im warsten Sinne des Wortes ans Kreuz nagelten. Lasst ihre Lehren und Vorleben nicht nur einfache Worte sein, lasst es uns LEBEN ♥ ♥ ♥